German Studies Course of Graduate School of Letters, Doctoral Program
(EN) Hiroyuki ISOBE has been Professor of Modern History at the German Department of the Faculty of Letters, Chuo University (Tokyo) since 2020. His research and teaching focuses on German colonial history, especially the history of German anthropology and so-called tropical medicine, which dealt with the study of the physical and mental characteristics of the population living in the colonies and, sometimes cooperating with international colleagues, tried to distinguish them biologically or racially from the European conquerors, to portray the colonial territories as an uncivilized world far removed from Germany and thus to justify the racist and discriminatory colonial policy. And beyond that, the anthropologists and tropical doctors working in the colonies, whose scientific careers after the colonial period were recognized not only in Germany but also internationally, very often held leading positions in the academic circles of the Weimar Republic, the National Socialist Third Reich and even the early Federal Republic.
It has often been discussed that Germany's colonial history, due to its short duration, is not able to assert itself as an essential part of German national history. However, the above history shows that the colonial past of the Empire is more than a tiny episode in German history and can pave the way for the comparative, colonial history of knowledge / science of the world powers of the time (this includes not only Great Britain and France, but also Japan, Belgium, the Netherlands and the USA, etc.). For these reasons, it can be emphasized that the historical examination of German colonialism is by no means insignificant, but on the contrary plays a very important role in better understanding the global history surrounding Germany.
(DE) Hiroyuki ISOBE ist seit 2020 Professor für Neuere Neueste Geschichte an der germanistischen Abteilung der Faculty of Letters, Chuo University (Tokyo). Seine Forschungs- sowie Lehrschwerpunkte liegen in der deutschen Kolonialgeschichte, vor allem der Geschichte der deutschen Anthropologie sowie der sogenannten Tropenmedizin, die sich mit der Erforschung der körperlichen und mentalen Eigenschaften der in den Kolonien wohnenden Bevölkerung beschäftigten und, manchmal mit den internationalen Kollegen kooperierend, dadurch versuchten, sie biologisch oder rassenwissenschaftlich von den europäischen Eroberern zu unterscheiden, die Kolonialgebieten als eine von Deutschland weitentfernte, unzivilisierte Welt darzustellen und damit die rassistisch-diskriminierende Kolonialpolitik zu rechtfertigen. Und darüber hinaus nahmen die in den Kolonien tätigen Anthropologen sowie Tropenärzte, deren wissenschaftliche Karriere nach der Kolonialzeit nicht nur in Deutschland, sondern auch international anerkannt wurde, sehr häufig eine führende Stelle im akademischen Kreis der Weimarer Republik, des nationalsozialistischen Dritten Reichs und sogar der früheren Bundesrepublik.
Bisher wurde oft erörtert, dass die Kolonialgeschichte Deutschlands wegen seiner kurzen Dauer nicht imstande wäre, sich als einen wesentlichen Teil der deutschen Nationalgeschichte zu behaupten. Aus der obengenannten Geschichte kommt jedoch heraus, dass die koloniale Vergangenheit des Kaiserreichs mehr als eine Episode der deutschen Geschichte bedeutet, und einen Weg zur vergleichenden, kolonialen Wissens- / Wissenschaftsgeschichte der damaligen Weltmächte (dazu gehören nicht nur Großbritannien, Frankreich, sondern auch Japan, Belgien, die Niederlande oder die USA. usw.) bahnen kann. Aus diesen Gründen kann man wohl betonen, dass die historische Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus keineswegs eine unwesentliche, sondern im Gegenteil eine sehr wichtige Rolle spielt, um die Globalgeschichte um Deutschland herum besser zu verstehen.